Savasana integriert - Yoga Nidra transformiert

2018 03 Yoga Nidra transformiert

2016 11 SavasanaWas ist eigentlich der Unterschied zwischen Savasana und Yoga Nidra? Heutzutage scheinen die Begriffe zu verschwimmen, werden doch längere Savasana-Sequenzen auch immer wieder als Yoga Nidra bezeichnet. Sind das nicht eh einfach zwei Varianten körperlicher Entspannungsverfahren aus dem Yoga-Repertoire?
 
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Nicht ganz. Besser gesagt und um genau zu sein: ganz und gar nicht! Zwar basieren beide auf der körperlichen Haltung, die Savasana genannt wird, von "Sava" = "das, was tot ist" und "asana" = "Haltung" und erlauben dementsprechend beide, das etwas Neues entsteht, also Transformation stattfindet. Ganz im Sinne des Ausspruchs von Rolf Sovik: "Siva ist das, was Sava zu etwas neuem macht". Das Transformationsprinzip (Siva) wirkt also auf das, was das bisherige völlig loslassen kann (Sava). Das gelingt besonders gut in der Körperhaltung, die wir Savasana nennen und diese benutzen wir in beiden Prozessen.

Wenn das nun sowohl für den Prozess Savasana als auch für den Prozess Yoga Nidra gilt, worin unterscheiden sie sich dann? - Das beginnt schon in der Intention:

Savasana ist der Prozess, der die energetisch-mentale Arbeit einer vorausgegangenen Asana-Praxis integrierend abschließt. In anderen Worten, die Transformation findet hauptsächlich auf der energetischen Ebene statt. Oder wieder anders ausgedrückt, die energetischen Prozesse integrieren die körperliche Ebene mit der psychisch-emotionalen Ebene entsprechend dessen, was zuvor in der Asanapraxis energetisch angeschoben wurde.

2016 11 Yoga NidraAuch im Yoga Nidra geschieht dieser energetische Prozess entsprechend der energetischen Vorarbeit und je nach Yoga Nidra-Variante. Doch dann geht Yoga Nidra tiefer und öffnet den Zugang zu Buddhi, unserer tiefsten Intuition. Die tiefsten Schichten von Buddhi wiederum öffnen uns die Tore zur Essenz unseres Seins, einem zutiefst fried- und freudvolles Empfinden. Dies bringt uns dem eigentlichen Kern unserer Seele so nahe wie nur möglich, ohne unsere dualistische Wahrnehmungswelt zu verlassen. In diesem Tiefgang kann Yoga Nidra transformative Prozesse auf allen Ebenen anstoßen. Dafür muss es jedoch regelmäßi geübt werden und eine richtige - im Sinne von wirkungsvolle und zielführende - Vorbereitung des Yoga Nidra-Prozesses ist nötig. Nicht jede Asana-Praxis eignet sich vor eine Yoga Nidra-Tiefenentspannung, wenn man wirklich im Zustand von yogischem Nidra ankommen und nicht einfach wegschnarchen möchte. Darum ist es wichtig, sich immer wieder von erfahrenen Lehrern leiten zu lassen und für sich selbst mit Achtsamkeit zu experimentieren, was zielführend ist und was nicht.

Gute Yoga Nidra-Varianten gehen diesen Weg nach ganz tief Innen bewusst und gezielt, um Transformation zu ermöglichen - gute Savasana-Varianten arbeiten bewusst und gezielt an der Integration des zuvor in der Asana-Praxis Angestoßenen. Daher ist das eine nicht besser als das andere. Beide Techniken sind mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden nötig und als eigenständige Methoden wichtig.

Nach Jahren des Selbsterkundens, des Experimentierens und des Lernens bei erfahrenen Yoga Nidra-Lehrern steht für mich heute die ganz traditionelle Yoga Nidra-Technik aus der Tradition der Meister des Himalayas im Zentrum meiner eigenen Praxis und dessen, was ich weitergebe und anleite. Warum? - Für mich geht diese Technik tiefer und ist zugleich universeller und müheloser, als moderne Praktiken, wie Yoga Nidra nach Swami Satyananda und alle darauf aufbauenden Varianten.

Diese Techniken schätze ich ebenfalls sehr, aber sie sind weniger universell und man sollte Einschränkungen beachten, bei bestimmten psychischen Problemen. Auch sind diese Techniken extrem visualisierend, weshalb sie nicht für jeden Menschen gleich wirken, da wir Menschen in unterschiedliche Sinnes-Schwerpunkt-Kategorien fallen (Stichwort "Lerntypen"). Keine dieser Einschränkungen gilt für die klassische, universelle Yoga Nidra-Technik aus der Himalaya Tradition. Warum? - Da diese Technik zu jeder Zeit die Balance von Körper,  Geist und Atem/Energie aufrecht erhält, während andere Techniken, mentale Aspekte betonen, was leicht auf Nebenwege führt, wenn man die Praxis nicht optimal vorbereitet hat.

Der Schlüssel zum Verständnis von klassischem Yoga Nidra liegt in der Mandukya-Upanishad verborgen, einem kurzen Text von 12 Versen, die doch eine gesamte Weltsicht begründen. Wer diese Philosophie versteht und lebt, ist in der Lage mit den vier Zuständen des Seins das Leben zu meistern.

Du willst für Dich das Maximum aus Yoga Nidra und Savasana herausholen? Lerne die Tiefe von Yoga Nidra kennen und in einer meiner Angebote von offenen Stunden, Workshops bis zu einem Yoga Nidra-Wochenendretreat. YACEP-zertifiziert als Weiterbildungsmaßnahme für Yogalehrer.

Nächste Termine: https://www.santosha-yoga.de/nidra

Ich komme mit diesen Workshops auch gerne in Deine Nähe oder in Dein Yoga-Studio. Kontaktiere mich bitte bei Interesse.

 

 

 

 

© Santosha-Yoga - Dr. Michael Nickel.
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